06 FORSCHUNG


Drittes Projektjahr des KI-Forschungsprojekts ForeSight aus dem Forschungsprogramm „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.


Wie aufgeschlossen sind eigentlich Mietende, wenn es um den Einsatz von KI-gestützten Technologien wie einer Türöffnung durch Gesichtserkennung oder den Einsatz von Drohnen durch ihre Vermietung geht? Diese und viele weitere Fragen bzgl. der Akzeptanz moderner Ausstattungen und Anwendungen waren ein Schwerpunkt, den die GSW zusammen mit ihren Partnern im letzten Projektjahr von ForeSight untersuchte. Durch konkrete Tests mit Mietenden in ihrem Wohnumfeld, die durch Fragebögen und Interviews begleitet wurden, ergab sich ein deutliches Bild über Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes.


Hier einige Highlights aus den Auswertungen:

  • Gutes Internet ist heute für 96% aller Mietparteien sehr wichtig/wichtig.


  • Mietende haben beim Einsatz neuer Technologien großes Vertrauen in ihre Vermieter; wir stehen in der Verantwortung, dieses nicht zu enttäuschen.


  • Die Nutzung von Schlüsseln spielt keine Rolle mehr, wenn ein digitaler Türzugang als Alternative zur Verfügung steht

Die Erkenntnisse aus ForeSight mündeten in Arbeitshilfen für die Wohnungswirtschaft, die zusammen mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. erstellt wurden („Einsatz von digitalen Zugangssystemen in Mehrfamilienhäusern“ und „Einsatzmöglichkeiten von Drohnen im Kontext der Wohnungswirtschaft“). Ein Leitfaden „Vertrauenswürdige und ethisch vertretbare KI als Grundlage für deren Akzeptanz“ richtet sich an alle Partner in ForeSight und darüber hinaus an Unternehmen, die sich mit dem Einsatz KI-gestützter Anwendungen beschäftigen.


Alle Studienergebnisse, Arbeitshilfen und Leitfäden können über den Newsroom der Webseite https://foresight-plattform.de eingesehen werden.



Neues Projekt VerdigKo - Vermittlung digitaler Kompetenz für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf


Zusammen mit mehreren Partnern hatte sich die GSW 2021 mit einer Projektidee zur „Förderung der digitalen Fähigkeiten für eine bessere Teilhabe und Selbstständigkeit von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf“ im Programm „Digitalisierung in Medizin und Pflege 2021“ des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg beworben. Das Projekt wurde in die Förderung aufgenommen und startete Anfang 2022. Weiter Beteiligte sind das Entwicklungszentrum Gut altwerden GmbH, die Katholische Hochschule Freiburg sowie Organisationen aus dem Raum Ulm, die über ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe oder Beratungsfunktionen Kontakt mit Angehörigen oder Betroffenen haben.


In VerdigKo wurde ein Konzept entwickelt und ausprobiert, dass Menschen in Multiplikatorenfunktion befähigen soll, ältere oder mit Einschränkungen lebende Menschen in der Nutzung digitaler Verfahren zu beraten und zu unterstützen.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Pilotschulung im Generationentreff Ulm


Neues KI-Projekt SECAI: Wettbewerbsphase gewonnen


Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ zum Ziel gesetzt, einen digitalen Aufbruch zu starten und digitale Schlüsseltechnologien sowie die digitale Souveränität der Wirtschaft zu fördern. Das Technologieprogramm „Edge Datenwirtschaft“ knüpft daran an und soll dazu beitragen, die deutsche und europäische digitale Souveränität zu sichern und den Technologie- und Innovationsstandort Deutschland zu stärken. Das Technologieprogramm wird die Ausbalancierung von Edge- und Cloud-Datenräumen als Basis für souveränen Datenaustausch und -nutzung anregen.


Die GSW reichte zusammen mit Partnern einen Projektvorschlag unter dem Namen SECAI („Sustainable heating through Edge-Cloud-based AI Systems“) ein, der zum Ziel hat, durch künstliche Intelligenz eine nachhaltige Heizungssteuerung in Bestandsgebäuden zu realisieren. Die grundlegende Idee dahinter ist, dass durch die Kenntnis der Nutzung von Heizungswärme und Warmwasser aller Wohneinheiten in einem Gebäude die zentrale Heizungsanlage immer genau die richtige Menge an Wärmeenergie bereitstellt.


Unser Vorschlag wurde angenommen und wir freuen uns über ein spannendes neues Projekt im kommenden Jahr. 

AAL und Barrierefreiheit 


  • Studie „Optimierung der Ausführung und Finanzierung von pflegegerechten Bädern im Rahmen der Wohnungsanpassung“ veröffentlicht

    Anfang 2022 wurde die in den Jahre 2019-2021 durch den GKV-Spitzenverband geförderte Studie veröffentlicht. Sie zeigt eindrücklich, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, um eine ambulante Versorgung im privaten Umfeld, vor allem in privaten Badezimmern, zu ermöglichen. Die Ergebnisse wurden in zahlreichen Veranstaltungen Interessierten aus den Bereichen Fachplanung, Handwerk und Wohnraumberatung vorgestellt.


  • AAL-Wohnung Waiblingen: Nachdem der Beratungs- und Informationsbedarf mit dem Abflachen der COVID-19-Pandemie zunahm, gelang es, neue Ehrenamtliche zu gewinnen und auszubilden, welche die Ausstattung der Wohnung in ihren eigenen Beratungen nutzt und für akute Beratungssituationen bereitstehen.


  • Wissens- und Know-how-Transfer: In zahlreichen Workshops, Vorträgen, Schulungen und Beratungen wurden Barrierefreiheit, Hintergründe zu einer technischen Basisausstattung, zum Einsatz von Assistenzanwendungen und auch der Nutzung moderner Technologien für Erleichterungen im Alltag vorgestellt. 



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